Emil Nolde - ein entarteter Nazi?
Emil Nolde (1867 - 1956) ist eine schillernde
Figur des deutschen Expressionismus. Er empfand sich als die führende
Gestalt dieser später von den Nationalsozialisten als "entartet" betrachteten
Kunstrichtung. Sein Versuch, aus dem
Expressionismus einen ganz den politischen Doktrinen des sog. Dritten Reiches
entsprechenden Stil zu formen, scheiterte
gänzlich und führte für ihn persönlich zum Malverbot.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wich die öffentliche Diskussion nur zu gern der Frage
nach seiner politischen Einstellung
gegenüber Antisemitismus und Rassismus aus und beurteilte sein Gesamtwerk nahezu
ausschließlich unter formalen
Aspekten.
Der Vortrag zielt darauf ab, einerseits das handwerklich-künstlerische Schaffen
des Malers zu würdigen, andererseits aber
auch die sehr früh einsetzende politische Verwicklung in die Ideologie der
extremen Rechten zu berücksichtigen.
(Dauer: ca. 90 Minuten)